Familie Max Strauß
Max Strauß wurde am 20.08.1877 in Amberg geboren. Seine Eltern waren Hermann Strauß und Peppi Neuburger. 1910 siedelte er von Kitzingen nach Gunzenhausen über, denn er heiratete am 08.05.1910 Frieda Dottenheimer, verwitwete Weißmann, geb. am 10.07.1886 in Gunzenhausen. Sie war die Tochter des Weingroßhändlers Heinrich Dottenheimer in der Burgstallstraße 1.Dort wohnte das Ehepaar anfangs auch und der Schwiegersohn Max arbeitete in der Weinhandlung mit.
Das Ehepaar Frieda und Max Strauß
Frieda war in erster Ehe von 1904 bis 1907 mit Siegfried Weißmann aus Bamberg verheiratet. Er verstarb jedoch im August 1907. Die beiden hatten einen Sohn, Martin, geb. 04.07.1905. Dieser Martin Weißmann nahm 1920 den Nachnamen Strauß an.
Zusammen mit ihrem zweiten Ehemann Max Strauß hatte Frieda die Tochter Ida, geboren am 21.02.1911.
In dieser Zeit erwarb Max Strauß das Haus in der Seckendorffstraße 3, in dem sich bis 1920 u.a. auch die Praxis des jüdischen Arztes befand. Danach hatte die Stoffgroßhandlung Wertheimer dort ihren Sitz.
1926 wurde das große Haus vom Staat erworben. Ein Jahr später richtete die Gendarmerie, die bis dahin in der Osianderstraße 11/13 untergebracht war, dort ihre Station ein.
Ob die Familie Strauß zeitweise auch dort gewohnt hat, ist uns unbekannt.
Aufgrund diskriminierender Erlebnisse mit Nazis in Gunzenhausen verkauften sie am 18.04.1934 ihr neugebautes Haus an Herrn Oberingenieur Hans Schmidt. Noch im selben Jahr verließ die Familie Deutschland und wanderte nach Amerika aus.
Quelle: Stadtarchiv Gunzenhausen
Nachbarin Frau Krauß und zwei Schüler
Aus Briefen von Friedas Bruder Sigmund Dottenheimer wissen wir, dass Max und Frieda Strauß mit ihren beiden Kindern in den USA lebten. Er nennt eine Adresse in Sacramento, Kalifornien. Dort ist Frieda schon während des Krieges, wahrscheinlich im Frühjahr 1940, verstorben. Ihr Sohn Martin aus erster Ehe war sehr darum bemüht, auch die Familie Dottenheimer in die USA zu holen. Es ist anzunehmen, dass er es war, der 1937 Fred Dottenheimer dabei unterstützt hat in die USA einreisen zu dürfen.
Das Haus in der Bismarckstraße ist heute im Besitz der Familie Koch und der Familie ihrer Tochter, die dort zusammen mit ihrem Mann das Baugeschäft Isaacs betreibt.