Familie Abraham Nußbaum

Der Metzgermeister Abraham Nußbaum wurde am 22.02.1844 in Großenenglis, Kreis Fritzlar in Hessen, geboren. Er war ein Sohn des Handelsmannes Isaak Nußbaum und dessen Frau Ricka, geb. Höchster.

Abraham war Soldat in den Kriegen 1866 und 1870/1871 und Inhaber der Kriegs-Denkmünze für Combattanten.

Mit seiner Frau Regina, geb. Oßwald, hatte er vier Kinder:

  • Rickchen, genannt Rosalie * 05.01.1878 Großenenglis, + 02.09.1928 Memmingen
  • Sigmund * 08.01.1884 Gunzenhausen, + 11.06.1886 Gunzenhausen
  • Eduard * 10.07.1887 Gunzenhausen, + 11.09.1887 Gunzenhausen
  • Betti * 06.08.1888 Gunzenhausen, + 20.05.1894 Gunzenhausen

Die Familie wohnte im Haus Waagstraße 7, das Abraham Nußbaum 1883 um 6200 Reichsmark erworben hatte. Am 05.02.1883 meldete die Familie eine Metzgerei an und am 11.5.1901 wurde auch noch eine Garküche eröffnet. Das nebenstehende Geschäft wird fast nur an den allmonatlich stattfindenden Viehmärkten, danach in ganz geringem Maßstab betrieben. An den Israelitischen Osterfeiertagen, somit alljährlich acht Tage lang, gibt es auch Weinausschank. Am 29.07.1909 meldeten sie ihre Weinwirtschaft ab.

Am 31.01.1910 stirbt Abraham Nußbaum und das Haus geht an seine Witwe Ricka, die es 1919 an ihren Nachbarn Moritz Joelsohn (Waagstraße 2) verkauft.

Die älteste Tochter Rosalie erreichte als einziges ihrer Kinder das Erwachsenenalter. Sie heiratete am 08.08.1909 in Gunzenhausen den Vieh- und Pferdehändler Albert Bacharach aus Fellheim. Das Ehepaar hatte vier Kinder.

Alfred *26.06.1911 in Memmingen. Er emigrierte in die USA.

Siegfried *09.05.1913 in Memmingen +11.05.1913

Lisa *31.08.1914 in Memmingen. Verehelichte Rothschild, deportiert nach Auschwitz und dort für tot erklärt.

Martha *21.01.1920 in Memmingen. Verehelichte Katzenstein, deportiert nach Auschwitz und dort für tot erklärt. 

Die Mutter Rosalie war schon am 2. September 1928 in Memmingen gestorben. Nach dem Tod seiner Frau heiratete Albert Bacharach nocheinmal. Zusammen mit seiner zweiten Frau Cäcilie wurde er in das KZ Piaski deportiert und dort für tot erklärt.